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Die ersten zehn Jahre des Jägerzuges Heideröschen

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Ein Rückblick über 10 Jahre - Jägerzug -
"Heideröschen" 1950 - 1960


Der Jägerzug "Heideröschen" wurde im September 1950 im Lokal Hoffmann gegründet.
Von den 13 Gründern des Zuges sind heute noch 4 unter uns. Es sind der damalige Oberleutnant und heutige Adjudant des Jägerkorps Heinz Peter Jansen, unser heutiger Leutnant Karl-Heinz Strunk, der damals auch so schlanke, heut nicht mehr zu übersehende Stabsgefreite Theo Leusch und unser heute passives Mitglied Martin Aretz.
Die auf dieser Gründungsversammlung zum ersten Mal richtig mit dem Alkohol bekanntgewordenen neuen Jäger machten ihre ersten Schwimm- und Tauchversuche im Badezimmer des Gastwirts.
Einige haben diese Übungen besonders intensiv auf dem Nachhauseweg in einigen Pfützen weiter durchgeführt.

In den nächsten Monaten, vor Beginn des ersten Auftretens auf dem Markt, stießen noch zwei Neue zu uns, die heut noch am aktiven Zugleben teilnehmen. Es sind der langjährige Höhnes und heutige Feldwebel Toni von Werden und der heutige Oberleutnant Robert Gilges.

Unser erstes Auftreten im Schützenfest 1951 war wohl von einiger Nervosität bestimmt. Wir waren alle, bis auf eine Ausnahme erstmalig in einer Jägeruniform. Am zweiten Tage fühlten wir uns schon wie alte Hasen und waren nicht mehr so schnell zu erschüttern. Mit Stolz können wir heute noch nach 10 Jahren aktiver Teilnahme am Neusser Schützenfest in einem Rückblick feststellen, dass unser Zug vom ersten Tage seines Auftretens bis zum heutigen Tage immer durch seine Sauberkeit und Disziplin angenehm aufgefallen ist.
Außerhalb der Umzüge wurde allerdings oft genug "op derr Bäär" gekloppt. Dazu haben alle Zugmitglieder einzeln oder in Gruppen mehr oder weniger beigetragen. Ich erinnere nur einmal an die Schießbude, die drei unter uns mit Gewehrkolben fast zum Einsturz brachten und die anschließende Flucht der Missetäter unter dem Motto "weiße Hose auf dunkler Rennbahn" oder ans gemeinsame Füße und Kopf waschen im "Schwenkküffge" im Zelt. Diese Brühe wurde einem anschließend als Wein kredenzt.
Ein anderes Mal wurden zwei von einem Kohlenwagen am Alexianer aufgehalten, die dann als schwarze Fracht in Reuschenberg ankamen.
Viele schöne Stunden verbrachten wir in der Barriere. Oma Öhmen, Kätchen auf der Wäscheleine, Breuers Willi, die "aal" Kirsteins, diese Namen sagen alles.
Wenn auch oft das Bier ausging, Selbstbedienung war Trumpf und Theo als Schankwirt machte keine schlechte Figur. Später wurde das Cafe Faßbender unser Treffpunkt über die Kirmestage.

An die verschiedenen Abenteuer wird in den einzelnen Bierzeitungen erinnert werden. Auch der Hausball bei Faßbender darf nicht vergessen werden. Besonderen Anteil an die allgemeine lustige Stimmung hatten immer Harry, Theo, Hubert und Toni v. W. Unser letztes Kirmeslokal ist Robberts Bur, wo Harry unbestritten König war. Seine Bauchrednerkünste haben uns manchen verregneten Umzug in den letzten Jahren vergessen lassen. Unvergessen ist allen die dabei waren, seine Verlobung mit der Tochter des Hauses. Traditionell sind unsere Nikolaus und Neujahreskegeln und die leider nicht immer vollständig besuchten Ausflüge.

Einer der schönsten Ausflüge war unsere Fahrt nach Linz, die wohl allen noch gut in Erinnerung ist. Die Älteren unter uns erinnern sich noch an die Fahrt im Dreirädchen ins Bergische Land. Autoausflüge ist ein Stichwort, wo wir an unsere alten Zugwagen denken müssen, zwei alte DKW's in den besten Jahren. Am 1. Mai in dem Neunsitzer nach Stommeln war eine besondere Wucht.

In den letzten Jahren hat sich aber alles ein wenig beruhigt, da die meisten unter uns einer nach dem anderen verheiratet wurden. Den Anfang machte Heinz-Peter gefolgt von Toni I, dann kam Theo als Dritter und letztes Opfer war Horst am vergangenen Ostersonntag. Josef ist mit seiner standesamtlichen Heirat auch schon verkauft, dazu kommen Josef II und Hubert die wir als Zugjunggesellen überhaupt nicht gekannt haben und damit sind die Unverheirateten in unserem Zuge in der Minderzahl. Einige dieser glücklichen erwecken allerdings den Eindruck, als ob sie dem schlechten Beispiel der anderen folgen wollten. Junggesellen vom alten Schrot und Korn, vom ersten Schützenfest an sind nur noch Harry, Martin und Robert. Die Verheirateten unter uns ahnen allerdings auch schon etwas gutes getan, in dem sie für Nachwuchs sorgten und damit für die Nachwuchssicherung des Zuges. Allen anderen, die noch nicht diesem Beispiel gefolgt sind, bitten wir es diesen nachzueifern. Finanzielle Verpflichtungen können aus dieser Aufforderung nicht auf die Zugkasse abgeleitet werden.

Eine Erinnerung an die Zugkönige der letzten 10 Jahre soll diesen Rückblick beenden.

Unser 1. König war Adolf I (Fußangel) im Jahre 1951/1952,
der nächste König war 1952/1953 Toni I (von Werden),
dann folgten Toni II (Barum) 1953/1954,
Heinz Peter I (Jansen) 1954/1955,
im Krönungsjahr übernahm Hubert I (Fenster) als neues Zugmitglied den verwaisten Königsthron 1955/1956,
es folgten 1056/1957 Peter I (Siepen),
1957/1958 Karl Heinz I (Harry Strunk),
1958/1959 Josef I (Bemberg) und
1959/1960 Robert I (Gilges).

De letzten Königsvogel holte sich Toni III (Gilges), dessen Krönung uns in einigen Wochen bevorsteht.

Ich bitte alle Anwesenden auf das Wohl unserer jetzigen und aller verflossenen Majestäten sowie auf den Fortbestand und auf gutes Gedeihen des Jägerzuges "Heideröschen" die Gläser zu erheben

Ein kräftiges, frohes und dreifaches Horridoh.....

Prost!

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